Seit 25 Jahren arbeiten PsychotherapeutInnen nach dem Strategisch-Behavioralen
Ansatz, der von Serge Sulz 1994 als Strategische Kurzzeittherapie begründet
wurde. Wesentliche wissenschaftliche und therapeutische Postulate
von Sulz haben sich über die Jahre wissenschaftlich bestätigt, wie die Überlebensregel
als dysfunktionales Schema, die Reaktionskette zum Symptom und
die Wut-Vermeidung durch Symptombildung. Die affektiv-kognitive Entwicklungstheorie
geht von 14 zentralen Bedürfnissen und 7 Grundformen der Angst
aus, die Denken, Fühlen und Handeln bestimmen. Emotions- und besonders
Wut-Exposition sind zentrale Interventionsprinzipien. 10 Jahre später hat unter
dem Einfluss von Gernot Hauke der Ansatz grundlegende Weiterentwicklungen
erfahren, indem vielfältige, höchst relevante Aspekte heutiger Psychotherapie
aufgenommen wurden, wie Wert- und Ressourcenorientierung, Achtsamkeit,
Norbert Bischofs Motivationspsychologie, die Bindungstheorie und moderne
Konzeptionen des Embodiments wie die Emotionale Aktivierungstherapie. Die
von Hauke geprägte Arbeitsweise ist erlebnisorientiert, aktiviert die Patienten,
aber auch ihre TherapeutInnen. Serge Sulz hat neben der Intensiv-Schulung
der Emotionswahrnehmung und -regulation die Schema-Analyse, Biographische
Analyse, Entwicklung, Metakognition und Mentalisierung mit der Befähigung
zur Affektregulierung und Empathie zum neuen Schwerpunkt einer erlebnisorientierten
integrativen Psychotherapie gemacht. SBT ist inzwischen
evidenzbasiert – eine aus Deutschland kommende Therapie der dritten Welle
auf dem aktuellsten Stand psychotherapeutischer Forschung.
Das Arbeiten nach dem Konzept der Strategisch-Behavioralen Therapie SBT
integriert neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, vor allem die der neurobiologischen
Emotionsforschung (Sulz 2017 a, b). Mehrere Outcome-Studien
belegen empirisch die Wirksamkeit der SBT und der Psychiatrischen Kurz-
Psychotherapie PKP, die aus SKT und SBT hervorging.
Sich das Psychotherapiekonzept der SBT anzueignen, bedeutet über die klassische
Verhaltenstherapie hinauszugehen, sich einen anspruchsvollen Therapieansatz
aus einem Guss anzueignen, ein sehr gutes Theorie- und Strategiekonzept
verfügbar zu haben und dabei nicht eklektisch und rezeptbuchartig
zu arbeiten.
Sie können sich zur Ausbildung anmelden, die Bausteine einzeln belegen und
flexibel auf zwei oder drei Jahre verteilen.
Diese Reihe eignet sich auch für ÄrztInnen in der Facharztweiterbildung, die
sich eine psychotherapeutische Kompetenz gründlich erarbeiten wollen – am
besten schon sehr früh in der Facharzt-Weiterbildung, als vollständiger Rahmen
auch für die Psychotherapie-Zusatzbezeichnung im Erst- oder Zweitverfahren
und für alle PsychotherapeutInnen, die einerseits zu einem tieferen
ganzheitlichen Verständnis des Menschen finden und andererseits mehr Frische
und wirksame Aktion in ihre Therapien bringen – und gleichzeitig Fortbildungspunkte
sammeln wollen.
Wir empfehlen zunächst die Belegung der SBT-Grundkurse (SBT 20.01 bis
SBT 20.05 oder in früheren Jahren) vor dem Besuch der weiterführenden SBTKurse
(ab SBT 20.06).
I Leitung
Prof. Dr. Dr. Serge K. D. Sulz
Dr. Gernot Hauke
I Literatur
S. K. D. Sulz
Gute Verhaltenstherapie
lernen und beherrschen.
Band 1: Wissen
Band 2: Praxis
CIP-Medien-Verlag 2017 a, b
S. K. D. Sulz
Gute Kurzzeittherapie
in 12 plus 12 Stunden
CIP-Medien-Verlag 2017 c
G. Hauke, & C. Lohr
Strategisch Behaviorale
Therapie (SBT)
Junfermann Verlag 2015
G. Hauke
Strategisch-Behaviorale
Therapie (SBT) – Überlebensstrategie
– Werte – Embodiment
Springer Verlag 2012
S. K. D. Sulz
Als Sisyphus seinen Stein losließ.
Oder: Verlieben ist verrückt
CIP-Medien-Verlag 2012