Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) wurde in den letzten Jahren intensiv diskutiert. Inzwischen ist es gängige Lehrmeinung geworden, dass es sich dabei um eine der häufigsten psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter handelt, deren Symptomatik sich oft bis in das Erwachsenenalter fortsetzt. Hauptsymptome sind Aufmerksamkeitsstörungen bei ungenügender Stimulation, Hyperaktivität bzw. innerer Unruhe, Impulsivität, Desorganisiertheit und Affektsstörungen. In Psychiatrie und Psychotherapie im Erwachsenenalter sind die hohe Rate an komorbiden Erkrankungen und die psychosozialen Folgen von großer Bedeutung. Obwohl altersunabhängig die hohe Effektivität einer medikamentösen Behandlung der ADHS inzwischen gesichert ist, beinhaltet eine Leitlinien-orientierte Therapie auch bei Erwachsenen eine psychotherapeutische Behandlung. Nach einer Einführung in die Geschichte und Klassifikationen der ADHS wird die Diagnosestellung und ein störungsspezifisches, symptomorientiertes Gruppenpsychotherapieprogramm vorgestellt, dessen Bausteine neben Psychoedukation u. a. Zen-buddhistische Achtsamkeitsübungen, Verhaltensanalysen, Skills-Training, Alltags-Strukturierung und Übungen zu Impulskontrolle und Gefühlsregulation beinhalten, dessen Wirksamkeit in mehreren Untersuchungen überprüft wurde. Lit. Hesslinger B, Philipsen A., Richter H (2004) Psychotherapie der ADHS im Erwachsenenalter – Ein Arbeitsbuch. Hogrefe-Verlag.