Als Therapeuten/innen sind wir immer wieder konfrontiert mit Patienten/innen, die in beruflich exponierten Positionen (z. B. Führungskräfte) sind oder waren und durch eine Selbstwertkränkung krank geworden sind. Die Notwendigkeit einer Psychotherapie bedeutet eine nochmalige Schwächung des Selbstwertgefühls, die das Annehmen von Hilfe und das Zeigen eigener Bedürftigkeit erschweren kann. Die freigesetzte Aggression führt oft zur Selbstablehnung bis hin zum Selbsthass mit Suizidalität. Des Weiteren kommt die Rollenverkehrung - von der Leitung zur Abhängigkeit - hinzu, gegen welche die Patienten/innen häufig vor allem zu Beginn der Therapie kämpfen müssen. Versagensgefühle, Scham und Angst müssen erst überwunden werden, um nicht noch mehr "Federn zu lassen". Wie kann es dennoch gelingen, diese Patienten/innen in einen konstruktiven psychotherapeutischen Prozess zu bringen? Dazu möchte dieses Seminar beitragen. Eigene Fallbeispiele können gerne mitgebracht werden. Die Bereitschaft zur Kleingruppenarbeit wird vorausgesetzt.