Mittlerweile ist über die Hälfte der deutschen Bevölkerung übergewichtig (BMI > 25), ca. 20-25% sind adipös (BMI > 30). Aber nur ein verschwindend geringer Prozentsatz (< 5%) schafft es, dauerhaft an Gewicht abzunehmen. Diäten helfen wenig, und auch Psychotherapie hat sich nicht als „Wunderwaffe“ erwiesen. Ist also jedes Bemühen um übergewichtige Patienten ein sinnloses Unterfangen? Nicht ganz! In diesem Workshop soll vermittelt werden, warum sich Therapie mit übergewichtigen Menschen trotzdem lohnt (und sogar Spaß macht!), warum Diäten nicht funktionieren, welche Therapieziele realistisch sind und wo die Überschneidungen zwischen Essstörung und Übergewicht liegen. Nur ca. 5% der Bevölkerung leiden unter einer Binge Eating Störung, unter Übergewichtigen wird die Prävalenz auf bis zu 30% geschätzt. Aber nicht jedes gestörte Essverhalten lässt sich mit der Diagnose einer Essstörung fassen, und nicht jeder Adipöse zeigt gestörtes Essverhalten. Im Rahmen des zweitägigen Workshops soll das notwendige Wissen um Entstehung und Aufrechterhaltung von Binge Eating Störung und Adipositas vermittelt werden. Therapeutische Interventionen werden vorgestellt, demonstriert und geübt, von Psychoedukation über Therapieplanung, Ernährungsmanagement, Modifikation des Bewegungsverhaltens, Selbst- und Körperakzeptanz bis hin zu Verbesserung des Gesundheitsverhaltens und der Selbstfürsorge. Interaktive Gruppenarbeit, die Bereitschaft zur Kleingruppenarbeit wird vorausgesetzt.